1963 – 1976

1963 wurde ein gebrauchter Unimog (TLF 8) übernommen. Endlich hatten wir unser erstes Löschfahrzeug.

Jetzt ergab sich die Notwendigkeit, den bisher von der Gemeinde Lipp genutzten Raum im Feuerwehrgerätehaus zur Garage umzubauen. Diese Arbeiten wurden von den Floriansjüngern in Eigenleistung durchgeführt.

Der Bezirksfeuerwehrtag in Manheim wurde von unserer Wehr geschlossen besucht. Sowohl bei den feuerwehrtechnischen Übungen wie auch bei den sportlichen Wettbewerben konnten wir vordere Plätze belegen.

Natürlich waren wir auf diese Leistung stolz. Diese guten Platzierungen haben wir in den nachfolgenden Jahren auf den verschiedenen Kreisfeuerwehrtagen wiederholt.

Ende März 1966 brannte zwischen Millendorf und Pütz der „Schunkenbaum„. Die Bedburger Wehr und wir waren mehrere Stunden im Einsatz. Das Feuer konnte gelöscht werden. Im Herbst des gleichen Jahres schlugen Blitze in diese  Ulmengruppe ein. Das unter Naturschutz stehende „Schunkeböömche“ war nicht mehr zu retten. Leider war unser Dorf wieder um ein Wahrzeichen ärmer geworden.

Die Freiwillige Feuerwehr Lipp-Millendorf hat zu dieser Baumgruppe eine besondere Beziehung. wir werden später noch auf diese Verbundenheit eingehen.

Den Vätern Dank, den Heutigen Mut, den Kommenden Verpflichtung„, so formulierte der große Volksbildner Anton Heinen aus Buchholz das Wirken der Generationen.

Auch wir bauen unser Tun heute auf Fundamenten auf, die von unseren Vorgängern gelegt wurden.

Die Mitglieder der Altersabteilung unserer Wehr sind fest in das tun unserer Gemeinschaft eingebunden.

Und so war der 18. April 1972 für ein besonderer Tag. 

Die Rundschau schreibt:

„Die Mitglieder der Lipp-Millendorfer Feuerwehr hatten am Dienstag zur regelmäßigen Dienstbesprechung ihre „Ausgehuniform“ angezogen, sowie den Rat und die Spitze der Verwaltung eingeladen. Es galt, den Senior des Lipper Löschzuges, Oberfeuerwehrmann Lambert Breuer für seine 50jährige Zugehörigkeit zu ehren.“

Oberbrandmeister Alfons Schramm und sein Stellvertreter, Brandmeister Karl-Josef Trilges überreichten dem Jubilar Geschenke des Löschzuges und Amtsdirektor Kniep schenkte einen Wappenteller.

Bürgermeister Hans Schmitz erinnerte and die schweren Zeiten, die die Feuerwehrmänner vor 50 Jahren durchmachen mussten. Technische Erleichterungen habe es damals kaum gegeben. Im alten Spritzenhaus an der Schule habe eine Handspritze gestanden, die bei Einsätzen von den Männern noch selber habe gezogen werden müssen. Erst später habe man Pferde zur Verfügung gehabt und die erste Tragkraftspritze habe man in Lipp-Millendorf erst nach dem zweiten Weltkrieg anschaffen können.

Nach dem Bürgermeister gratulierten die Vorsitzenden er Fraktionen und Amtsbrandmeister Hans-Dieter Nüsslein. Anschließend bedankte sich Lambert Breuer für die Ehrungen. 

Wie haben im Rahmen dieser Chronik ausführlich über diesen Ehrentag berichtet und tun dies in Dankbarkeit an alle Mitglieder unserer Altersabteilung. Alle Mitglieder hätten namentliche Erwähnung verdient; doch das würde den Rahmen dieses geschichtlichen Rückblicks sprengen.

Am 01. Januar 1975 erlebten wir die Kommunale Neuordnung. Mit Kaster, Bedburg, Königshoven und Pütz bildete die Gemeinde Lipp jetzt die neue Stadt Bedburg. Unser Name wurde geändert. Jetzt hießen wir Freiwillige Feuerwehr der Stadt Bedburg Löschzug Lipp-Millendorf. Wieder mussten wir uns an eine völlig neue Situation gewöhnen. Aber auch diese Umstellung gelang.

Mitte 1975 erhielt unsere Wehr einen Klassenraum der ehemaligen Schule zugewiesen. Dieser Raum wurde in Eigenleistung zu einem Schulungsraum umfunktioniert. Durch freiwillige Arbeit ist so ein echtes Schmuckstück entstanden. In diesem Raum wird die Wehr wöchentlich unterrichtet.

Die Zusammenarbeit mit den übrigen Löschzügen in der Stadt Bedburg wurde im Rahmen neu erarbeiteter Dienst- und Einsatzpläne intensiviert.

In den letzten Jahren hatte sich die Aufgabenstellung der Feuerwehr geändert. Zusätzliche Aufgaben mussten übernommen werden. Dies hatte zur Folge, dass durch diese höheren Anforderungen auch in erheblichen Maß mehr Ausrüstungsgegenstände unterzubringen waren.

Die Kapazität unseres Gerätehauses reichte nicht mehr aus. Zusätzlicher Raum musste geschaffen werden. 

Wieder mussten Lösungen gefunden werden. Die Bevölkerung, repräsentiert durch die örtlichen Vereine unterstützte unsere Bemühungen.

So hat der Kegelclub „Heideblitz“ unser Anliegen auf einem Karnevalswagen persifliert. „Die Hähne krähen es heraus, Lipp braucht ein neues Spritzenhaus“ war die starke Forderung.

Ein neues Gerätehaus konnte zwar nicht realisiert werden, aber in Eigenleistung wurde renoviert und zusätzlicher Stauraum für neue Gerätschaften geschaffen.

Beim 1976 erstmals ausgeschriebenen Wettbewerb für die einzelnen Löschzüge der Stadt Bedburg konnten wir durch ausgeglichene Leistungen in den verschiedenen Disziplinen insgesamt den 1. Platz belegen.

Der von Bürgermeister Willi Kaiser gestiftete dekorative Pokal konnte in die sehr umfangreiche Pokalsammlung eingereiht werden und hat als Wanderpokal einen Ehrenplatz erhalten. So zeigte sich, dass der Löschzug Lipp-Millendorf sowohl auf feuerwehrtechnischem Gebiet, als auch sportlich stets große Leistungen vollbringen konnte.

Fähigkeiten

Gepostet am

28. November 2020